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Wednesday, October 19, 2005

[ROBIN WOOD] PM 19.10.05 Weltweiter Protest gegen die Hersteller von Tempo und Kleenex

ROBIN WOOD-Pressemitteilung vom 19. Oktober 2005



* Redaktion: Wirtschaft / Internationales



Weltweiter Protest gegen die Hersteller von Tempo und Kleenex

Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen setzen Procter&Gamble und Kimberly-Clark wegen Landrechtskonflikten in Brasilien unter Druck



Die multinationalen Konzerne Procter&Gamble und Kimberly-Clark müssen die Landrechte der indigenen Bevölkerung in Brasilien bei ihrem Rohstoffeinkauf respektieren. Dies fordert eine internationale Initiative von Menschenrechts- und Umweltorganisationen in einem heute veröffentlichten offenen Brief an die Vorstandsvorsitzenden der beiden Unternehmen. Zu den Unterzeichnern des von ROBIN WOOD initiierten Protestschreibens gehören schon jetzt mehr als 50 Organisationen aus Europa, Südamerika und Südafrika.



Procter&Gamble und Kimberly-Clark beziehen für ihre Hygienepapier-Produktion Zellstoff aus Eukalyptus-Monokulturen von Aracruz-Celulose. Aracruz weigert sich, 11.000 Hektar Land in dem brasilianischen Bundesstaat Espirito Santo zurück zu geben, das den Tupinikim- und Guarani-Indianern gehört. Vor Ort hat sich der Landkampf dramatisch zugespitzt.



Procter&Gamble und Kimberly-Clark sind die größten Kunden von Aracruz und daher mitverantwortlich für den Landkonflikt, heißt es in dem Protestbrief an die Konzerne. Die beiden Firmen sind auf dem deutschen Markt mit vielen bekannten Hygienepapier-Marken vertreten: Procter&Gamble u.a. mit Tempo-Papiertaschentüchern und Charmin-Toilettenpapier und Kimberly-Clark mit Hakle-Toilettenpapier sowie Kleenex-Hygienetüchern.



„Die Kundinnen und Kunden werden Produkte wie Tempo in den Regalen liegen lassen, wenn die Tupinikim und Guarani ihr Land nicht zurück erhalten“, ist sich ROBIN WOOD-Tropenwaldreferent Peter Gerhardt sicher. Es ist für die Öffentlichkeit nicht nachvollziehbar, warum die beiden Multis noch immer nicht auf Distanz zu ihrem Rohstoff-Lieferanten Aracruz gegangen sind, obwohl ROBIN WOOD sie schon vor Monaten auf die skandalösen Zustände in Brasilien hingewiesen hat.



Die Indigenen kämpfen verzweifelt um die Rückgabe ihres Landes. Seit dem 17. Mai dieses Jahres halten sie die 11.000 Hektar Land besetzt. Da ihre rechtmäßigen Forderungen bislang nicht erfüllt wurden, besetzten sie Anfang Oktober außerdem für mehrere Tage die Zellstoff-Fabrik von Aracruz. Ihre Proteste richten sich auch gegen die massiven Umweltschäden durch die Anlage der Plantagen. So klagt die lokale Bevölkerung über vertrocknete Brunnen und ein massives Fischsterben, seit Aracruz in ihrer Nachbarschaft Eukalyptus gepflanzt hat.



Aracruz hat bei seiner Landnahme, die vor mehr als 30 Jahren begann, auch anderen Bevölkerungsgruppen Unrecht getan. Damals sind viele Landlose und Quilombolas – das sind die Nachfahren afrikanischer Sklaven – von Aracruz vertrieben worden. Weitere Landrechtskonflikte sind also vorprogrammiert.



Für Rückfragen:

Peter Gerhardt, Tropenwaldreferent, Tel. 040 / 380 892 18, tropenwald@robinwood.de

Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 040 / 380 892 22, presse@robinwood.de

Kontakte nach Brasilien vermitteln wir gern.


Das Protestschreiben, Möglichkeiten zu einem Online-Protest

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